Schule des Gehens

A
Schuhe aus, Strümpfe aus und los! Beim Barfuß-Laufen lerne ich, wie ich mich in mir zu Hause fühle. In einem Schritt steckt so viel Geheimnis. Ich begebe mich von einem sicheren Standpunkt (mit beiden Füßen auf dem Boden) in eine Unsicherheit (stehen auf einem Beim/Balancieren). Um nach vorne zu kommen, muss ich mich fallen lassen. Bekomme ich wieder festen Boden unter den Füßen, erfahre ich, wie ich mich selber in mir auffange. Vom kleinen Zehen bis zur Ferse. Beim Auftreten, mit der Ferse, mit dem Ballen, bekomme ich eine Idee, wie ich auftrete. Wie möchte ich auftreten, in der Schule, in der Familie, bei meinen Freunden? Wer es wissen will, geht die nächste Strecke mit verbundenen Augen. Dabei wird nicht gesprochen. Wem schenke ich mein Vertrauen? Was ist mein nächster Schritt?

B
Das Barfußgehen ist eine Selbstverständlichkeit. Doch im Laufe des Lebens, verlieren wir den Kontakt mit unseren Füßen. Sie tragen uns im Laufe des Lebens viermal um den Erdball. Unsere Fußarchitektur gleicht einem Wunder und unser ein Fußgewölbe wie unseres findet sich bei keinem anderen Lebewesen. Es ermöglicht uns den aufrechten Gang und im übertragenen Sinn auch die Chance, zu uns zu stehen: Gedanken-Gänge. Wir entdecken unser Standbein (Stärke und Sicherheit) und unser Spielbein (Entwicklungspotenzial).
Bei jedem Zuruf „Wie geht es Dir?“ erinnern wir uns an diesen Ausflug. Unsere Gedanken dürfen nicht im Kopf hängen bleiben. Können wir sie so stärken, dass sie durch das Herz und durch den ganzen Leib bis in die Füße hinunter strömen? Wir treten auf.